Ignoranz der Mehrheitsgesellschaft

Ignoranz derMehrheitsgesellschaft Ob Jüdinnen und Juden oder deren Kultur: Die Mehrheitsgesellschaft tappt in der Dunkelheit der Ignoranz – selbst beim Lieblingsthema Antisemitismus „Shalom!“. So begrüßte die Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler bei der Präsentation der Kontextualisierung des Lueger-Denkmals die Gegendemonstrant:innen der Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen. Diesen Fauxpas mal beiseitegelegt, überraschte die Durch- und Ausführung der Kontextualisierung durchaus.„Ignoranz der Mehrheitsgesellschaft“ weiterlesen

Alles und nichts?

Alles und nichts? Dieser Text ist für all diejenigen, die sich ihr Jüdisch- Sein erkämpfen mussten. Für die, die außerhalb einer jüdischen Gemeinde groß wurden. Am Land und in den Städten, in denen es keine anderen Juden mehr gibt. Für die, die zu der Religion und Kultur ihrer Vorfahr:innen zurückgekehrt sind. Für die, die nie„Alles und nichts?“ weiterlesen

Die Koffer stehen bereit

Die Koffer stehen bereit Am 23. August 2012 erhielt ich einen Anruf von meiner Mutter, ich hatte 2 Stunden Zeit, einen Handgepäckskoffer zu packen und auszuwandern. Genauer gesagt, Aliya zu machen, also nach Israel zu gehen. Die Pessach Haggadah erzählt: „Bejad chasaka uwisroa netuja“ – mit starker Hand und ausgestrecktem Arm, und nicht mal Zeit,„Die Koffer stehen bereit“ weiterlesen

Ist die Aliya ein Maßtab für den Antisemitismus in Frankreich?

Ist die Aliya ein Maßtab für den Antisemitismus in Frankreich? In Frankreich sind die Aliya und die Förderung ihrer Möglichkeit für jüdische und zionistische Aktivist:innen ein wesentlicher Bestandteil der Verteidigung des Zionismus. Dennoch wird die Aliya manchmal fehlinterpretiert. Sie zu verteidigen, bedeutet auch, dafür zu kämpfen, dass sie eine überlegte, informierte Entscheidung bleibt und niemals„Ist die Aliya ein Maßtab für den Antisemitismus in Frankreich?“ weiterlesen

Die vergessenen Flüchtlinge

Die vergessenen Flüchtlinge Historische Gerechtigkeit beginnt damit, das vergessene Leid der arabischen Juden zu erzählen und in Erinnerung zu behalten. Die Einwanderung europäischer Jüdinnen und Juden nach Israel und die sogenannte palästinensische Nakba sind sowohl innerhalb Israels als auch weltweit bekannt. Allerdings kennen die Wenigsten die Geschichte der Vertreibung und Flucht von rund 850.000 Jüdinnen„Die vergessenen Flüchtlinge“ weiterlesen

Überfragt

Überfragt Als meine Familie aus Charkiv nach Deutschland eingewandert war, fiel es insbesondere meinem Vater schwer, die Sprache der Täter:innen zu hören und später dann zu erlernen. Doch was, wenn die Verantwortlichen des neuen Angriffskrieges gegen die Ukraine dieselbe Sprache sprechen wie die Überfallenen? Wie muss es sich anfühlen, die Worte zu verstehen, wonach der„Überfragt“ weiterlesen

Von Kosmopoliten und ewigen Juden

Von Kosmopoliten und ewigen Juden Babylon, Reconquista, Wiener Gesera, Pogrome in Russland und Schoa – jüdische Kulturgeschichte ist nicht nur eine Geschichte der Verfolgung, sie ist auch eine Geschichte der Resilienz und des Standhaltens. Sie ist außerdem eine Geschichte der Migration. Hannah Arendt schrieb 1941 den viel rezipierten Satz „Vor Antisemitismus ist man nur auf„Von Kosmopoliten und ewigen Juden“ weiterlesen

Ich bin Bucharin?

Von der Schublade auf den Tisch – zwischen Eigen- und Fremdzuschreibung Bucharisch sein ist für mich viel mehr, als geschichtliche und kulturelle Zugehörigkeit. Abgesehen von meinem Stolz nagt auch ein Gefühl des Zweifels an der eigenen Identität an mir und die Sorge, nicht genug zu sein. Woran liegt das? Vorurteile? Schubladen-Denken? Sozialisationsunterschiede? Eigene Erwartungen und„Ich bin Bucharin?“ weiterlesen

Was werden die anderen sagen?

“Wenn meine Tochter eine Frau heiratet, schmeiß ich mich vom Dach.” Das sagte mein Vater, als ich ihn fragte, wie er reagieren würde, würde ich rein hypothetisch eine Frau heiraten.  Eine bucharische, feministische, queere Frau zu sein ist sehr belastend. Vor allem in dieser konservativen Gemeinde in Wien. Die Leute leben ihr leben lieber versteckt„Was werden die anderen sagen?“ weiterlesen

Wer, wie, was definiert die jüdische Identität?

Wir stoßen oft auf die Frage nach der jüdischen Identität und ebenso auf die Frage, wie die jüdische Identität ausgelebt wird. Die Aspekte, die in dieser Debatte genannt werden, sind so divers und ebenso oft unvereinbar. Was bedeutet es, jüdisch gebildet und aufgewachsen zu sein? Zu welchem Grad hängt die Auslebung dieser Aspekte von der„Wer, wie, was definiert die jüdische Identität?“ weiterlesen