Fanpost an die JöH
Liebe Alle,
Ich bin höchsterfreut, mich wieder bei euch zu melden. Heute mit einer besonderen Ausgabe der Fanpost. Es melden sich die verschiedensten Menschen bei uns, und zwar aus den unterschiedlichsten Gründen; aus Liebe, Unterstützung, Hass und manchmal auch aus Mitleid. Vor kurzem meldete sich ein ganz besonderer Herr bei uns. Dieser Herr war aufgewühlt über den Text, der nicht in dieser Zeitung erschienen ist und auch nicht von einem Noodnik geschrieben wurde. Dennoch hat sich der Herr bei uns darüber beschwert. Katharsis anscheinend. Es handelt sich um den im Standard erschienenen Kommentar “Neue Regierung: Israel – zur Unkenntlichkeit verändert.” Geschrieben von einem angeblichen Halunken, Bini Guttmann.
Dieser liebe Herr schreibt uns:
“Mir ist nicht ganz klar, welchen Sinn und welchen Zweck Bini Guttmann mit seinem Kommentar verfolgte. Wollte er zeigen, dass wir in Wien die besseren, humaneren Juden wären? “
Ob dies Binis Absicht war, kann ich als bescheidener Noodnik nicht beurteilen, obwohl der Wahrheitsgehalt der Aussage naturgemäß hoch ist. Wien hat schon immer beeindruckende Persönlichkeiten hervorgebracht: Theodor Herzl, Sigmund Freud und nun eben Bini Guttmann. Wenn man die Frage nach der Diskrepanz zwischen Wien und Israel stellt, sollte nicht unerwähnt bleiben, dass in Israel hunderttausende Menschen auf der Straße sind, um ähnliche Meinungen vor Ort zu vertreten.
“Wollte er öffentlich machen, dass wir – bei aller Kritik – nicht mehr loyal zu Israel stehen?”
Ich weiß nicht, ob der besagte Herr den Punkt der Debatte versteht. „Bei aller Kritik“, genau das wurde doch geäußert. Wenn dieses Maß an Kritik zu viel ist, bis wohin darf man kritisieren? Darf man nur die Preise in Tel Aviv beklagen? Oder sich über den Verkehr beschweren? Oder über zu laute oder kaputte Klimaanlagen im Hotel? Ist alles Politische tabu?
“Wollte er unseren Gegnern eine Freude bereiten?”
Du hast es erfasst. Der Guttmann steckt nämlich seit neuestem mit Nicole Schöndorfer unter einem Kufiya. Die beiden wollen demnächst bei einer BDS-Demo miteinander auftreten.
“Ich weiß es nicht – und ich will es inzwischen nicht wissen.”
Dann hätte sich der besagte Herr diese Mail sparen können. Wir sind eine sehr beschäftigte Gruppe seriöser Leute und nicht dazu da, den verbalen Ballast aufzufangen, wenn sich jemand über Bini ärgert.
“Ich bin für Kritik an Israel. Jeder darf das.”
Anscheinend jeder, nur nicht Bini Guttmann. #stopguttmann
Es war eine zermürbende Arbeit, sich mit dieser Nachricht auseinanderzusetzen. Falls sich sonst noch jemand über Bini Guttmanns Kommentar beschweren möchte: Schreiben Sie uns auf gar keinen Fall! Das wäre eine Zeitverschwendung für alle. Stattdessen empfehlen wir, sich auf Twitter dem #boycottguttmann anzuschließen.
Alles Liebe,
Euer Noodnik