Editorial #1

Liebe:r Leser:in, Wir freuen uns, dass du die allererste Ausgabe des NOODNIK-Relaunchs in Händen hältst. Dahinter steckt eine Menge Arbeit von engagierten Noodniks, die es sich zur Herzensaufgabe gemacht haben, die einzige jüdische Studierendenzeitschrift Wiens wiederzubeleben. Am Beginn dieser Ausgabe finden sich Geleitworte von ehemaligen und aktuellen Noodniks, die sich mit dem Relaunch der Zeitschrift„Editorial #1“ weiterlesen

Antisemitismus als Kriegswaffe

Kyiv. Cherkasy. Cherinihiv. Zhytomir. Odessa. Uman. Orte die derzeit jeden Tag in den Nachrichten sind. Orte, an denen Russland derzeit Kriegsverbrechen begeht. All diese Namen sind aber auch tief in die kollektive (zumindest ashkenasisch) jüdische Psyche eingebrannt. Sie waren Zentren jüdischen Lebens in der Ukraine, und vor allem Orte, an denen Pogrome stattgefunden haben. LangeAntisemitismus als Kriegswaffe weiterlesen

Ich bin Bucharin?

Von der Schublade auf den Tisch – zwischen Eigen- und Fremdzuschreibung Bucharisch sein ist für mich viel mehr, als geschichtliche und kulturelle Zugehörigkeit. Abgesehen von meinem Stolz nagt auch ein Gefühl des Zweifels an der eigenen Identität an mir und die Sorge, nicht genug zu sein. Woran liegt das? Vorurteile? Schubladen-Denken? Sozialisationsunterschiede? Eigene Erwartungen und„Ich bin Bucharin?“ weiterlesen

Was werden die anderen sagen?

“Wenn meine Tochter eine Frau heiratet, schmeiß ich mich vom Dach.” Das sagte mein Vater, als ich ihn fragte, wie er reagieren würde, würde ich rein hypothetisch eine Frau heiraten.  Eine bucharische, feministische, queere Frau zu sein ist sehr belastend. Vor allem in dieser konservativen Gemeinde in Wien. Die Leute leben ihr leben lieber versteckt„Was werden die anderen sagen?“ weiterlesen

Wer, wie, was definiert die jüdische Identität?

Wir stoßen oft auf die Frage nach der jüdischen Identität und ebenso auf die Frage, wie die jüdische Identität ausgelebt wird. Die Aspekte, die in dieser Debatte genannt werden, sind so divers und ebenso oft unvereinbar. Was bedeutet es, jüdisch gebildet und aufgewachsen zu sein? Zu welchem Grad hängt die Auslebung dieser Aspekte von der„Wer, wie, was definiert die jüdische Identität?“ weiterlesen

„Even old New York was once New Amsterdam”

Vielen ist unklar, wer und was die Sephardim eigentlich sind. Hier der Versuch einer historischen und biographischen Aufarbeitung Dies ist eine Zeile aus dem Lied Istanbul (not Constantinople) der Band They Might Be Giants. Und in genau dieser Zeile steckt ein Riesenstück sephardischer Geschichte. In der niederländisch-brasilianischen Kolonie, ebenfalls Neu-Holland genannt, gründeten sephardische Jüdinnen und„„Even old New York was once New Amsterdam”“ weiterlesen

Von der Kommunistin Elke Kahr

Oder: Warum niemand über die rechtsextreme Partei Menschen Freiheit Grundrechte (MFG) redet Kennen Sie den? Ein junger Mann geht im Jahre 1980 in ein Kaufhaus in Moskau. Im dritten Stock angekommen, fragt er eine Verkäuferin: „Sagen Sie, gibt es hier denn keine Schuhe?“ „Ganz im Gegenteil“, antwortet die Verkäuferin schockiert, „hier gibt es keine Bananen,„Von der Kommunistin Elke Kahr“ weiterlesen

Wie Jüdinnen und Juden wählen 

Wie das Jüdischsein unser Wahlverhalten beeinflusst  An einem Donnerstagabend sitze ich mit meiner Mitbewohnerin in unserer Küche. Diese Küche ist unser privater Schutzraum. Hier treffen wir uns, um über unseren Alltag zu reden, um über nervige Dozent:innen zu lästern und um gemeinsam den Tag ausklingen zu lassen. Doch hin und wieder wird dieser Schutzraum auch„Wie Jüdinnen und Juden wählen „ weiterlesen

Die Gedenksaison ist eröffnet

„Nie wieder“ – hohle Phrase oder oberstes Prinzip des freien Westens? 80 Jahre nach dem Beschluss zur Endlösung in Berlin eröffnet in Wien das erste offizielle Holocaust-Denkmal der Republik Österreich. Andere Länder kennen solche Gedenkmauern schon um einiges länger, warum es wohl hier zu Lande so lange gedauert hat, kann jede:r sich selber denken. Das„Die Gedenksaison ist eröffnet“ weiterlesen

Wir chippen euch alle!

Warum die Weltverschwörung sich verzögert Als Jude oder Jüdin in Wien waren die letzten Wochen und Monate ernüchternd. Die Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen zu beobachten, war ernüchternd. Am Ring marschierten Rechtsextreme und Identitäre mit Bannern voller antisemitischer Slogans. Sie beklagten sich über unsere Rolle beim Aufbau einer medizinischen Tyrannei, über unsere Mitverantwortung am Austausch der„Wir chippen euch alle!“ weiterlesen