Noodnik #4
Zeitschrift der Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen

Wienerisch & Jüdisch.
Die Symbiose vom Jüdischen und Wienerischen ist eine der ganz besonderen Art. Der NOODNIK gehört mindestens genauso zum Wiener Stadtbild, wie das Schnitzelsemmerl zu uns. Jüdische Studierende zeigen, wie sich diese Identitätsverwebung in ihrem Alltag zum Ausdruck bringt.
Kommentar.
Cancel Antisemitism
Cancel Antisemitism Viele Dinge sind unvereinbar mit den Werten der Linken: Rassismus, Antifeminismus oder Queerfeindlichkeit. Israelbezogener Antisemitismus hingegen bleibt salonfähig. Fortwährend muss man feststellen, dass Menschen, die den israelischen Staat und die Idee der Selbstbestimmung des jüdischen Volkes (aka Zionismus) zum Ursprung allen Übels dieser Welt erklären, selbst von etablierten Persönlichkeiten innerhalb der Linken, von Zeitschriften oder gar Universitäten und Museen, unkritisch eine Bühne geboten wird. Zumindest…
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Für Eli Nisenboum, 1994 als Sohn orthodoxer Eltern in Israel geboren, ist seine künstlerische Arbeit unzertrennlich von seinem Judentum. Sein Werk wirkt als Hommage an seine Kultur, dennoch zeigt er kritisch auf blinde Flecken. Seine Kunst ist zugleich Antithese zur modernen Orthodoxie, die nach seiner Auffassung versucht, Schmerzhaftes zu verdrängen und überdies eine Flucht vor seiner nationalen Identität. Dabei verweist er auf die gro§e Bedeutung von Blut, Schmerz und animistischen Opfern in den jüdischen Riten. Besonderes Augenmerk legt er auf die schmutzigeren Aspekte, welche er dennoch mit einem emanzipatorischen Moment versieht. Nisenboum ist keinen weltlichen Bildungsweg gegangen, er hat im Cheder, einer religiösen Schule, gelernt. Dem Zeichnen ging er schon immer nach, weshalb er eine bemerkenswert universelle Bildsprache entwickelte und im Bezalel, der großen Jerusalemer Kunstuniversität, aufgenommen wurde – deren Besuch er dennoch verweigerte.
Schmock des Quartals.

Der Schmock gibt im Gegensatz zum NOODNIK nur leere und unnötige Aussagen wieder. Der Schmock ist auch das, was zum Vorschein kommt, wenn einer seinen Bademantel nicht geschlossen halten kann.
Schwerpunkt.

- Von Kosmopoliten und ewigen JudenVon Kosmopoliten und ewigen Juden Babylon, Reconquista, Wiener Gesera, Pogrome in Russland und Schoa – jüdische Kulturgeschichte ist nicht nur eine Geschichte der Verfolgung, sie ist auch eine Geschichte der Resilienz und des Standhaltens. Sie ist außerdem eine Geschichte der Migration. Hannah Arendt schrieb 1941 den viel rezipierten Satz „Vor Antisemitismus ist man„Von Kosmopoliten und ewigen Juden“ weiterlesen
- ÜberfragtÜberfragt Als meine Familie aus Charkiv nach Deutschland eingewandert war, fiel es insbesondere meinem Vater schwer, die Sprache der Täter:innen zu hören und später dann zu erlernen. Doch was, wenn die Verantwortlichen des neuen Angriffskrieges gegen die Ukraine dieselbe Sprache sprechen wie die Überfallenen? Wie muss es sich anfühlen, die Worte zu verstehen,„Überfragt“ weiterlesen
- Die vergessenen FlüchtlingeDie vergessenen Flüchtlinge Historische Gerechtigkeit beginnt damit, das vergessene Leid der arabischen Juden zu erzählen und in Erinnerung zu behalten. Die Einwanderung europäischer Jüdinnen und Juden nach Israel und die sogenannte palästinensische Nakba sind sowohl innerhalb Israels als auch weltweit bekannt. Allerdings kennen die Wenigsten die Geschichte der Vertreibung und Flucht von rund„Die vergessenen Flüchtlinge“ weiterlesen
- Ist die Aliya ein Maßtab für den Antisemitismus in Frankreich?Ist die Aliya ein Maßtab für den Antisemitismus in Frankreich? In Frankreich sind die Aliya und die Förderung ihrer Möglichkeit für jüdische und zionistische Aktivist:innen ein wesentlicher Bestandteil der Verteidigung des Zionismus. Dennoch wird die Aliya manchmal fehlinterpretiert. Sie zu verteidigen, bedeutet auch, dafür zu kämpfen, dass sie eine überlegte, informierte Entscheidung bleibt„Ist die Aliya ein Maßtab für den Antisemitismus in Frankreich?“ weiterlesen
- Die Koffer stehen bereitDie Koffer stehen bereit Am 23. August 2012 erhielt ich einen Anruf von meiner Mutter, ich hatte 2 Stunden Zeit, einen Handgepäckskoffer zu packen und auszuwandern. Genauer gesagt, Aliya zu machen, also nach Israel zu gehen. Die Pessach Haggadah erzählt: „Bejad chasaka uwisroa netuja“ – mit starker Hand und ausgestrecktem Arm, und nicht„Die Koffer stehen bereit“ weiterlesen
Politik.

- Gedächtnistheater -und nun?Gedächtnistheater -und nun? Wenn wir eine dezidiert junge deutsch-jüdische Perspektive einnehmen, dann bestimmen seit gut sieben Jahren mehrere Annahmen den erinnerungspolitischen Diskurs: (1) Die Dritte Generation in Deutschland lebender Jüdinnen und Juden stellen eine diverse Community dar, die (2) größtenteils postsowjetisch geprägt ist und (3) sich nicht im erinnerungspolitischen Diskurs repräsentiert sieht. Spätestens„Gedächtnistheater -und nun?“ weiterlesen
- Performativer AktivismusWieso „besser irgendwas tun“ hier nicht so gut passt Wer in den letzten Jahren noch unter vierzig war, hat sicherlich die unglaubliche Kraft der Sozialen Medien miterlebt, wahrscheinlich sogar dabei mitgewirkt. Schon in den frühen 2010er Jahren konnte man diese Kraft erkennen. Facebook spielte beispielsweise schon bei der Mobilisierung der Ägyptischen Revolution 2011„Performativer Aktivismus“ weiterlesen
- Gemeinsam EinsamWarum “Einzeltäter” bei ihren Taten nicht vereinzelt sind. Es war 13:45 Uhr. Zu dieser Uhrzeit gab im neuseeländischen Christchurch der Attentäter die ersten Schüsse in der Al-Noor-Moschee ab. Er war mit einer halbautomatischen Waffe, einer kugelsicheren Weste und einem Helm ausgestattet. Militärische Kleidung, martialisches Auftreten. Er zielte auf Muslim:innen, die in der Moschee„Gemeinsam Einsam“ weiterlesen
- Antisemitismus als KriegswaffeAntisemitismus als Kriegswaffe Kyiv. Cherkasy. Cherinihiv. Zhytomir. Odessa. Uman. Orte die derzeit jeden Tag in den Nachrichten sind. Orte, an denen Russland derzeit Kriegsverbrechen begeht. All diese Namen sind aber auch tief in die kollektive (zumindest ashkenasisch) jüdische Psyche eingebrannt. Sie waren Zentren jüdischen Lebens in der Ukraine, und vor allem Orte, an„Antisemitismus als Kriegswaffe“ weiterlesen
Feminismus.

- Sexuelle Befreiung jetzt!Sexuelle Befreiung jetzt! Ein Plädoyer für eine feministische Prostitutionskritik Derzeit scheint es gerade (auch) in queerfeministischen und postmodernen Kreisen en vogue zu sein, inhaltliche Positionen zu teilen, die sonst eher von (Neo-)Liberalen oder gar dem österreichischen Staat vertreten werden. Am deutlichsten zeigt sich das beim Thema der Prostitution, beziehungsweise der sogenannten „Sexarbeit“. In„Sexuelle Befreiung jetzt!“ weiterlesen
- WIZO – von Frauen, für FrauenDie WIZO – Women’s International Zionist Organisation ist eine international tätige, karitative jüdisch-zionistische Frauenorganisation mit Föderationen in 50 Ländern, 800 Projekten und somit eine der größten internationalen Frauenorganisation. Wir haben Petra Winkelbauer-Ackermann, WIZO Aviv Präsidentin, zur wichtigen Arbeit und Tätigkeit der WIZO interviewed NOODNIK: Wie ist die WIZO entstanden? Petra Winkelbauer-Ackermann: Die WIZO„WIZO – von Frauen, für Frauen“ weiterlesen
- Die kämpfende Frau im Nahen OstenDie kämpfende Frau im Nahen Osten Frauen mit der Waffe in der Hand sind alles andere als eine Selbstverständlichkeit, sie sind der Albtraum des Patriarchats. Denn mit dieser Selbstermächtigung verändert sich auch ihre Stellung in der Gesellschaft. Anhand der kämpfenden Frauen in Israel und Kurdistan lässt sich dies verdeutlichen. Die Befreiung der Frau„Die kämpfende Frau im Nahen Osten“ weiterlesen
Studierendenleben.

- A Jewish Survival Guide To SummerA Jewish Survival Guide To Summer “Der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert” – Karl Marx Der Sommer ist hier. Im Gegensatz zu unserem Lebenswillen. Es ist heiß, Menschen sind verschwitzt und die Donau ist immer noch eine Gatsch-Lacke. Nur Leute, die Lennon oder Felicity heißen, unironisch Kristalle in ihrem Zimmer„A Jewish Survival Guide To Summer“ weiterlesen
- How to: Leben neben einer BurschenschaftHow to: Leben neben einerBurschenschaft Ein Umzug in eine neue Nachbarschaft ist sowohl beängstigend als auch aufregend, vor allem, wenn die neuen Nachbarn ehrwürdige Burschenschafter sind. Hier sind zehn Tipps, um einen guten Eindruck zu hinterlassen und langfristige Kontakte zu knüpfen. 1. Das passende Aussehen Um zu einer Nachbarschaft zu gehören, muss man sich„How to: Leben neben einer Burschenschaft“ weiterlesen
- Fanpost an die JöHFanpost an die JöH Liebe alle, Es ist mal wieder Zeit für das Beantworten von Fanpost. Vor einigen Wochen hatten der Generalsekretär und die Präsidentin der JöH, beide hochrangige Noodniks, das Privileg, im Café Stein am Tisch neben Martin Sellner zu sitzen. Wie es sich gehört, haben die beiden Noodniks dem Wirt Bescheid„Fanpost an die JöH“ weiterlesen
Kultur.

- “Ich mag Heimat überhaupt nicht” – Ruth Beckermann im Interview“Ich mag Heimat überhaupt nicht” – Ruth Beckermann im Interview Der Filmclub Tacheles hat in den letzten zwei Monaten die Filmreihe Beckermann zum Werk der Regisseurin Ruth Beckermann an der Universität Wien organisiert. Ruth Beckermann wurde 1952 in Wien geboren, wo sie in einer jüdischen Familie aufwuchs und bis heute lebt und arbeitet.„“Ich mag Heimat überhaupt nicht” – Ruth Beckermann im Interview“ weiterlesen
- Hannah Arendt jenseits der BanalitätHannah Arendt jenseits der Banalität Eine Sammlung von Eindrücken Hannah Arendt steht in einem Satz selten alleine, sie teilt ihn sich meist ungewollt mit Bezeichnungen wie politische Theoretikerin oder Antisemitin. Die zwei Extreme sollen unabhängig voneinander die Polarität der Meinungen zu Arendt repräsentieren. Sie war eine unter vielen, die 1940 die Flucht ergreifen„Hannah Arendt jenseits der Banalität“ weiterlesen
- Lasho Drom und Shalom!Lasho Drom und Shalom! Zwischen Jahadut und Romanipe Gadže. So nennen Romnja und Roma Menschen, die nicht ihrer Volksgruppe angehören. Jüdinnen und Juden sind von diesem Begriff allerdings ausgenommen. Die enge Verbundenheit war es wohl, die Rom:nja dazu veranlasste, für Jüdinnen und Juden ein neues Wort zu finden: Bibolde – jene, die sich„Lasho Drom und Shalom!“ weiterlesen
Horroksop.

- Horroksop – Sommer 2022Horroksop – Sommer 2022 Aries – Widder 21. März – 20. April Hot summer horroksop is on ❤ Hot Summer Take:Warum geht Energiewende in einer Diktatur mit staatlich gelenkter Wirtschaft besser als in Demokratien? Taurus – Stier 21. April – 21. Mai Wie die Kühe auf der Alm, einen kühlen Kopf bewahren und„Horroksop – Sommer 2022“ weiterlesen