Noodnik #3
Zeitschrift der Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen

Kommentar.
Die österreichische Vergangenheitspolitik – mehr zum Lachen als jedes Kabarett
Die österreichische Vergangenheitspolitik – mehr zum Lachen als jedes Kabarett Die österreichische Vergangenheitspolitik lässt sehr zu wünschen übrig. Von der bis heute mangelhaften Aufarbeitung der Geschichte über die Statue Karl Luegers bis zu Politiker:innen, die sich antisemitischer Verschwörungsmythen bedienen. Es wird niemals langweilig. Die Jüdischen österreichischen Hochschüler:innen haben alle Hände voll zu tun. Der Mann, dessen Statue seit Jahrzehnten umstritten ist: Dr. Karl Lueger. Im 19. Jahrhundert ein Pionier des Hochquellwassers, der Stadtbahnlinien und ein Bürgermeister des Volkes. „Wer a Jud ist, bestimme immer noch ich!“, sagte der Mann, der den Antisemitismus salonfähig machte. Ein Vorbild Adolf Hitlers, über viele…
Keep readingBildstrecke.
Shlomo Pozner (1996) ist Fotograf und lebt zur Zeit in Berlin. Der in Israel geborene Künstler thematisiert in seiner Arbeit Fragen zu Identität, Judentum, Migration und unserer Wahrnehmung von Realität. Pozner wuchs als einer von zwölf Geschwistern in einer ultraorthodoxen Gemeinde in Keriat Shefer auf. Dort erfuhr er seine Bildung in einem Cheder, also einer streng religiösen Schule, später in Moskau und Wien. Er begann seinen Werdegang als Fotograf auf orthodoxen Hochzeiten. Seine Leidenschaft führte ihn schließlich zum Fotografiestudium auf der Universität Bezalel in Jerusalem. Die konfliktreiche Beziehung mit seiner eigenen Identität und Zugehörigkeit wird in Pozners Arbeit durch die ambivalente Darstellung jüdischer Folklore und den Bruch mit der Ästhetik religiös-jüdischer Lebenswelten dargestellt. Orthodox in Israel, Jude in Deutschland - Pozner versteht sich immer als Teil einer Minderheit und sieht die Aufgabe seiner Kunst unter anderem darin, Judentum entgegengesetzt zu den gängigen Fremdzuschreibungen von außen zu repräsentieren. Bedeutend für seine Arbeit ist hierbei, dass er selbst Teil jener Gruppe ist, die er fotografiert – somit ist es eine Darstellung von innen.
Schmock des Quartals.

Der Schmock gibt im Gegensatz zum NOODNIK nur leere und unnötige Aussagen wieder. Der Schmock ist auch das, was zum Vorschein kommt, wenn einer seinen Bademantel nicht geschlossen halten kann.
Schwerpunkt.

- 3.500 Jahre Kampf um Selbstbestimmung3.500 Jahre Kampf um Selbstbestimmung Während Jüdinnen und Juden in der europäischen Mehrheitsgesellschaft wahrscheinlich so wenig mit Widerstand assoziiert werden, wie die “Friedenstruppen” des russischen Irren mit Pazifismus, so prägt das jüdische Volk doch eine transgenerationale Tradition der Auflehnung gegen seine fortlaufende, existenzielle Bedrohung. Der exakte Beginn der Idee des jüdischen Widerstands ist„3.500 Jahre Kampf um Selbstbestimmung“ weiterlesen
- Rache als jüdischer Widerstand & Widerstand als jüdische RacheRache als jüdischer Widerstand & Widerstand als jüdische Rache Was wäre wenn? Die Luft trägt eine Schwere, die du nicht deuten kannst. Dein Atem fügt sich deiner Herzfrequenz – heiß pulsierend, immer schneller. Kann es das sein? Dein Blick lastet hilflos auf deinen Schuhen – Ferse, Ballen, Zehen, Schritt – heiß pulsierend, immer„Rache als jüdischer Widerstand & Widerstand als jüdische Rache“ weiterlesen
- Israel – (K)ein Ergebnis der Shoah?Israel – (K)ein Ergebnis der Shoah? Heutzutage wird die Gründung des Staates Israel im Rückblick oft als Antwort auf die Shoah verstanden. Und obwohl der Holocaust der Höhepunkt des Judenhasses in Europa war und die Unmöglichkeit einer Koexistenz ohne Selbstbestimmung endgültig bewies, ignoriert diese Auffassung den historischen Kontext und die Bestrebungen des jüdischen„Israel – (K)ein Ergebnis der Shoah?“ weiterlesen
- Der Widerstand ist unser ErbeDer Widerstand ist unser Erbe Vom Krieg und einer shomrishen Geschichte Die letzten Wochen waren die aufregendsten, die ich je hatte. Als aktiver Teil der Jugendbewegung Hashomer Hatzair (kurz Shomer), die ich auch in diesem Beitrag vertreten soll, bereiste ich mit meiner Kvuza (also meinem “Rudel”) die Überreste des „Generalgouvernements des Deutschen Reichs“„Der Widerstand ist unser Erbe“ weiterlesen
- Eine unbändige lautlose StimmeEine unbändige lautlose Stimme Magen David tragen aus Protest Für mich war es weder selbstverständlich, mich offen als Jüdin zu erkennen zu geben, noch religiöse Symbole komplett in meinen Alltag zu integrieren, aber ich habe es dennoch getan. Was mich dazu gebracht hat, hat seinen Ursprung weder in meinem Glauben noch in meiner„Eine unbändige lautlose Stimme“ weiterlesen
Politik.

- Antisemitische Israel-FansAntisemitische Israel-Fans Seit einigen Jahren inszenieren sich immer mehr Rechte, Rechtspopulist:innen und völkische Rechtsextreme israelfreundlich, obschon sie die historischen und gegenwärtigen Hauptakteure des Antisemitismus sind. Ob das gute Verbündete sind? Als 2021 in Israel die Raketen flogen, ließ der damalige Bundeskanzler Sebastian Kurz, der bereits über Jahre durch seine Hetze gegen “die Silbersteins”„Antisemitische Israel-Fans“ weiterlesen
- >>Von Hanau bis Gaza<< großes Schweigen über Antisemitismus>>Von Hanau bis Gaza<< großes Schweigen über Antisemitismus Rechtsextreme und jihadistische Terrorist:innen haben ein antisemitisches Weltbild. Warum wird in der öffentlichen Debatte über Terrorismus aber nur so wenig über Antisemitismus und antisemitische Tatmotive gesprochen? Die zunehmende Verbreitung antisemitischer Verschwörungserzählungen und der Anstieg antisemitischer Ressentiments in weiten Teilen der Bevölkerung bilden den Nährboden für„>>Von Hanau bis Gaza<< großes Schweigen über Antisemitismus“ weiterlesen
- „Antisemitismus als Krankheit der Zivilisation“„Antisemitismus als Krankheit der Zivilisation“ Andreas Peham, Rechtsextremimusforscher, Antisemitismusexperte und Mitarbeiter im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW), im Interview über sein neues Buch “Kritik des Antisemitismus” NOODNIK: Wie bist du zur Antisemitismuskritik gekommen? Andreas Peham: Das hat mehrere Gründe. Es war eine Mischung aus persönlichen und sozialen Impulsen, also aus politischem, aktivistischem, wissenschaftlichem„„Antisemitismus als Krankheit der Zivilisation““ weiterlesen
- Queer, jüdisch und kein bisschen leiseQueer, jüdisch und kein bisschen leise Als jüdische Community sind wir mit Intersektionalität, historisch begründet, schon immer sehr vertraut gewesen. Ob bucharisch, sephardisch, libanesisch, schwarz oder einfach jüdisch und österreichisch. Das Judentum hat schon seit jeher die Basis für eine wunderbare Melange verschiedenster Kulturen mit der der jüdischen gebildet. Doch was ist eigentlich„Queer, jüdisch und kein bisschen leise“ weiterlesen
- Woker AntisemitismusWoker Antisemitismus Blinde Flecken intersektionaler Debatten Ich liege mit schwerem Kopf im Gras, die Sonne blendet meine Augen. Um mich herum tummeln sich Freund:innen; nachher wollen wir gemeinsam auf die Black Lives Matter-Demo. Noch vom Vorabend verkatert, liegt das intellektuelle Niveau beim Ranking der besten Kochsendungen. Um bei der eben kennengelernten Frau mit„Woker Antisemitismus“ weiterlesen
Feminismus.

- Leider kein WiderspruchLeider kein Widerspruch Queerfeminismus und Antisemitismus Der Mai 2021 hat bei vielen jüdischen Aktivist:innen tiefe Wunden hinterlassen. Vor etwa elf Monaten erlebten wir eine Welle des antisemitischen Hasses, die Jüdinnen und Juden in Europa und darüber hinaus überrollte. Vor Synagogen wurden Rufe wie „Scheiß-Juden“ laut, jüdische Personen, die in der Öffentlichkeit standen, wurden„Leider kein Widerspruch“ weiterlesen
- NOODNIKIT zwischen Wien und FrankfurtNOODNIKIT zwischen Wien und Frankfurt Warum wir am International Women‘s Day über unsere Wegbereiterinnen sprechen sollten Am 8. März ist der Internationale Weltfrauentag. Der Umgang mit diesem Datum repräsentiert viele der Gleichzeitigkeiten, mit denen wir konfrontiert sind, wenn sich die Frage stellt, welche Aufgaben feministische Bewegungen im Jahr 2022 haben oder ob wir„NOODNIKIT zwischen Wien und Frankfurt“ weiterlesen
- Hannah Lessing – Die Frau, die Nazis prügelteHannah Lessing – Die Frau, die Nazis prügelte Das erste Mal, als ich von Hannah Lessing hörte, war in einem ORF-Beitrag mit dem Titel “Das vererbte Trauma der Shoah”. Drei Vorstandsmitglieder der JöH und Hannah Lessing wurden interviewt. Als sie im Beitrag davon erzählte, dass sie in ihrer Zeit des Studierendenaktivismus, in der„Hannah Lessing – Die Frau, die Nazis prügelte“ weiterlesen
Studierendenleben.

- A Jewish Survival Guide to DatingA Jewish Survival Guide to Dating “Love feels like a great misfortune, a monstrous parasite, a permanent state of emergency that ruins all small pleasures.” Slavoj Žižek Wir wissen, es kommt überraschend. Jede:r, der:die unseren letzten Survival Guide gelesen hat und/oder uns gegoogelt hat, denkt sich nun “Was?! Die haben ein Liebesleben?”. Zum„A Jewish Survival Guide to Dating“ weiterlesen
- Aktivismus – Ganz ohne AntisemitismusAktivismus – Ganz ohne Antisemitismus Warum wir als jüdische Aktivist:innen für universelle Menschenrechte kämpfen sollten In Chinas Provinz Xinjiang werden zwischen 1,8 und 3 Millionen Uigur:innen und andere Turkvölker in Konzentrationslagern gefangen gehalten, während sie einer erbarmungslosen, industrialisierten Kampagne der Gehirnwäsche, Folter und Entmenschlichung ausgesetzt sind. Dabei kommt es zur Sterilisierung und Vergewaltigung„Aktivismus – Ganz ohne Antisemitismus“ weiterlesen
- Fanpost an die JöHFanpost an die JöH Liebe Alle,in den letzten Monaten haben wir einiges an „Fanpost“ bekommen. Die meisten dieser Nachrichten lohnt es sich jedoch nicht zu beantworten. Dennoch wollen wir nicht so sein und unsere Fans nicht enttäuschen. Deshalb haben wir beschlossen, die besten, durchdachtesten und belesensten Nachrichten zu beantworten. Ganz nach dem Motto„Fanpost an die JöH“ weiterlesen
- Ukrainische StimmenUkrainische Stimmen Der Krieg in der Ukraine löst in uns allen schwer fassbare Emotionen wie Erschütterung, Fassungslosigkeit und Frustration aus. Viele jüdische Studierende im deutschsprachigen Raum sind persönlich betroffen, weil es entweder die Heimat ihrer Eltern war oder sie immer noch Familienmitglieder dort haben. Wir wollen ihnen hiermit einen Raum bieten ihre Emotionen,„Ukrainische Stimmen“ weiterlesen
- Mentale Gesundheit bei Student:innenMentale Gesundheit bei Student:innen Wie du dein psychisches Wohlbefinden im Studium verbessern kannst „Hey, wie geht’s dir?“ – Wann hast du diese Frage das letzte Mal ehrlich beantwortet? Und wann hast du sie dir selbst das letzte Mal gestellt? Die Psyche wird oft als Gipfel der Privatsphäre angesehen und ist daher für viele„Mentale Gesundheit bei Student:innen“ weiterlesen
Kultur.

- Brücken statt MauernBrücken statt Mauern Eine mögliche Anleitung zu jüdisch-muslimischem Dialog Kennt ihr diesen Flow-Zustand, in dem man das Gefühl hat, dass alles möglich ist? Wenn man so eingetaucht ist in einer Tätigkeit, dass man alles um sich herum vergisst? Ich hatte solch einen Schlüsselmoment. Ich weiß nicht, ob Frieden ein Gefühl sein kann, aber„Brücken statt Mauern“ weiterlesen
- Progressive Denkmalpolitik – ein Widerspruch oder dringend notwendig?Progressive Denkmalpolitik – ein Widerspruch oder dringend notwendig? Heute befinde ich mich im Goldenen Papagei, mit Eduard Freudmann und Barbara Staudinger. Ich freue mich sehr auf dieses Gespräch, auch darüber, dass wir vielleicht einen kleinen Rückblick schaffen, vielleicht perspektivisch denken. Im November hat ein Kolloquium zum Thema der “Karl-Lueger-Statue” stattgefunden. Zahlreiche Expert:innen aus„Progressive Denkmalpolitik – ein Widerspruch oder dringend notwendig?“ weiterlesen
Horroksop.

- Horroksop – Frühling 2022Horroksop – Frühling 2022 Aries – Widder 21. März – 20. April In Ihnen liegen verborgene Kräfte. Die Darmwinde wehen von Westen und sorgen für ein gutes Klima im Bekanntenkreis. Achtsamkeit ist nun angebracht. Sie dürfen Ihre Kraft nicht überschätzen, sonst könnte es negative Effekte geben. Ihnen werden böse Machenschaften unterstellt und jeder„Horroksop – Frühling 2022“ weiterlesen